Wie kann die multimodale Mobilität auf dem Land attraktiv gestaltet und leicht zugänglich gemacht werden? Lässt sich möglicherweise der Bedarf an Zweitwagen reduzieren? Wie kann der öffentliche Nahverkehr sinnvoll erweitert werden, um die Gemeinde nachhaltiger zu gestalten?
Die Gemeinde Eichenzell, die bereits als Vorreiter bei der Umsetzung von Smart City Lösungen bekannt ist, widmet sich diesen Herausforderungen. In enger Zusammenarbeit mit Netzwerkarchitekten entwickelt unit-design ein Gestaltungskonzept, das die Mobilitätsservices im ländlichen Raum sichtbarer und leichter zugänglich macht. Dabei werden die Mobilitätsstationen in bestehende Strukturen integriert, modular aufgebaut und flexibel erweiterbar gestaltet.
Diesem Gestaltungskonzept ging eine umfassende Analyse der verschiedenen Ortschaften und ihrer spezifischen Anforderungen voraus. Hierbei wurden verschiedene Nutzungsszenarien definiert und eine Befragung der Bevölkerung durchgeführt. Auf Grundlage dieser Daten konnten die verschiedenen Mobilitäts- und Servicemodule entwickelt und der benötigte Flächenbedarf ermittelt werden.
Die Mobilitätsstationen dienen nicht nur als Transitzonen, sondern bieten auch Aufenthaltsqualität, stärken die Ortskerne und laden zur Interaktion ein. Ein wichtiger Bestandteil hierbei ist ein eigens entwickeltes Bodenraster, das die Wiedererkennbarkeit in der Region erhöht, Platz für Bepflanzung und den Übergang in den Naturraum schafft. Gleichzeitig strukturiert das Bodenraster die Anordnung der Servicemodule und damit die Platzierung der Überdachungen.
Die Dachstrukturen sind an verschiedene Servicemodule und Größen angepasst, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Verwendung nachwachsender Rohstoffe gelegt wird. Das Holz verleiht den Stationen eine besondere Atmosphäre und integriert sie harmonisch in die ländliche Umgebung. Um versiegelte Flächen auszugleichen, werden die Dächer begrünt und können optional mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden.
Ein klares Leit- und Informationssystem weist auf die verfügbaren Services hin, bewirbt diese und dient als direkter Anknüpfungspunkt an eine Mobilitäts-App, über die die Services eingesehen und gebucht werden können.
